Opossumshrimp DJ

Hier sieht man sämtliches Material auf einen Blick.
Opossum ist “Pflicht”, da es unter Wasser sehr schön transparent wird. Statt Kranich können auch andere Materialien für die Antennen genommen werden, z.B. Federkiele.

Für die Grundwicklung nehme ich hellbraunes Bindegarn auf einem 6er Edelstahlhaken.

0,6mm Monofil wird für die Augen verwendet. Ein Stück von ca. 5 cm Länge wird auf beiden Seiten mit einem Feuerzeug angeschmolzen und dann (siehe unten) mittig zerschnitten.

Ein wichtiger Schritt ist das quetschen des Monofils und gleichzeitige Abwinkeln um ca. 45 Grad. Die gequetschte Stelle lässt sich sehr gut am Haken fixieren (siehe unten), so dass sich das Monofil nicht verdrehen kann.

Die Kranichfeder habe ich im Vogelpark gefunden und sie ist ein Goldstück zur Imitation langer Antennen, Fühler oder Schwanzfäden. (alternativ bieten sich Federkiele an)
Eine Portion Fibern oder Kiele wird eingebunden und mit ein paar Schlägen unterwunden, damit sie etwas abstehen.

Nun wird das Scudback oder ähnliches Rückenmaterial eingebunden und eine Schlaufe von ca. 15 cm gebildet. Die Schlaufe oben am Haken einmal umwickeln, damit sie sich schließt, und festlegen.

Beim Zurückwinden des Bindegarns nach ca. 1 cm 25er Monofil einbinden, der zum Rippen des Hinterleibs dienen soll. Das Vorderteil wird nicht! gerippt (das wird der Brustbereich).

Opossumfell  abschneiden und mit Unterwolle in die Schlaufe einlegen.
Den Faden habe ich vorher mit Silikonfett “gewachst”, die Harre halten dann super (das Silikonfett ist in einer Spritze, deren Spitze  abgeschnitten ist).
Dann wird verdrallt. Nach dem Ver- drallen werden etwaige lockere Flusen abgezupft und der Strang mit einer Hechelklemme gefasst.

So sieht der gedubbte Körper aus, das Monofil guckt mitten aus dem Dubbingkörper.

Nun wird das Dubbing kräftig zwischen Daumen und Zeigefinger nach unten gezogen, bis es wie “nebenan” aussieht.

Das Rückenmaterial wird übergeklappt und vor dem Öhr festgewunden.

Letztendlich wird der Hinterleib mit dem Monofil gerippt und auch vor dem Öhr festgewunden.
Augen und Antennen mit Edding färben,
Abschlußknoten und das war`s!

So sieht er fertig aus, der Opossumshrimp DJ
Seine vorzügliche Imitation zeigt er erst da, wo er hingehört - im Ostseewasser ;-)

Das Originalmuster wurde veröffentlicht unter globalflyfisher.com/patterns/opossum_shrimp.htm. Das Muster ist vom Grundaufbau her nach meiner Meinung das gelungenste Imitat einer Sandgarnele.
Aber es gibt ja fast nichts, was man nicht verändern und/oder verbessern kann.

In Abwandlung des Originals wird die Schlaufentechnik verwendet, um einen fülligeren Körper und einen dickeren Thorax zu erreichen, die Rippung ist aus unauffälligem Monofil und die Antennen sind naturnaher.

Ein FF-Kumpel von mir, Dirk Schütte, fischt zu jeder Jahreszeit im Salzwasser ausschließlich mit dem Shrimp und sein spektakulärster Erfolg war ein 75 cm Lachs bei Abenraa am hellichten Tag über Sandgrund.
Ich bin nicht ganz so mutig, aber meine MeFo-Fliegendose beschränkt sich mittlerweile auch nur noch auf drei Muster: schwarzer Wooly-Bugger, Bratpfannenfüller und - den Opossumshrimp DJ.

Nun aber ans Binden:

Übrigens:
Man kann und sollte den Shrimp übrigens auch anders herum binden und dabei haben, denn die Garnele schwimmt nur auf der Flucht ruckartig rückwärts, die normale Schwimmbewegung ist langsam gleichmäßig vorwärts, das sollte man beim Führen des Shrimps beachten.