Der Länge der "Fliege" sind keine Grenzen gesetzt, aber 10 bis 15 cm sollte sie sein. Mit ein bischen Übung dauert das Binden eines Wurms ca. 10 Minuten.

Übrigens, den Kohlefaserstab habe ich in einem Drachenfachgeschäft als Meterware ergattert, denn beim Drachenbau wird sehr viel mit Kohlefasermaterial gearbeitet.

Der Seeringelwurm oder auch Nereis diversicolor mobilis
 

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Jedes Meerforellenfrühjahr das selbe. Der Ostseetrip ist schon geplant, aber die Fliegendose weist noch eine Lücke auf. Was, wenn die Seeringelwürmer schwärmen !
Alle mir bisher untergekommenen Imitationen wiesen meines Erachtens Mängel auf, zu klein, zu unbeweglich, zu schwierig zu binden. Not macht erfinderisch und so habe ich verschiedene Methoden kombiniert, mit einer Innovation gewürzt, und heraus kam Nereis diversicolor mobilis, der bewegliche verschiedenfarbige Seeringelwurm.

Hier sind die erforderlichen Bindeutensilien zu sehen, ein einfacher vernickelter Wurmhaken mit abgeknipstem Öhr und angelegten Widerhaken, deren Unebenheit der anzuwindenen Geflechtröhre besonders guten Halt gibt, Geflechtröhre, Bindefaden 6/0 schwarz, dunkelgrünes Chenille, oranges Flash-Chenille

und als Innovation ein angespitzter 1 mm-Kohlefaserstab von ca. 15 cm Länge

Zuerst wird die Grundwicklung gelegt und mit Sekundenkleber gesichert.

Die Geflechtröhre wird auf die noch klebstofffeuchte Grundlage gewunden, der Bindefaden wird bis zum Hakenbogenbeginn gewunden und die beiden Chenillefäden eingebunden. Der Bindefaden wird mit ein paar halben Schlägen gesichert und abgeschnitten.

Jetzt kommt der Clou. Der Kohlefaserstab wird vorne in die Geflechtschlaufe eingeführt, kurz vor Hakenbeginn wieder herausgeführt und bis hinter das Hakenende durchgeschoben.

Jetzt kommt die eigentliche Handarbeit. Der Chenillefaden der seitlich am Körper zu sehen sein soll, muss immer vorne liegen

und wird einmal um den anderen Chenillefaden geschlungen.

Dadurch bildet sich bei diesem Chenillefaden eine Schlaufe, die über den Haken geführt wird.

Die Schlaufe ist hier nicht ganz zugezogen, so dass zu sehen ist, dass der grüne Faden über und der orange Faden unter dem Haken liegt.

Die Schlaufe ist zugezogen, jetzt liegt der orange Faden rechts, wird wieder über den grünen Faden gelegt und so weiter siehe oben.

Nach mehreren Schlaufen wird die Körperstruktur erkennbar, oben und unten grün, an den Seiten orange.

Dieses wird nun fortgeführt bis 1 cm vor Schlaufenende, der Kohlefaserstab bleibt die ganze Zeit in der "Fliege".

Der Bindefaden wird wieder angewunden, die beiden Chenillefäden angebunden und ein Kopf gefomt. Ein paar halbe Schläge, Bindefaden abschneiden und jetzt den Kohlefaserstab nach hinten herausziehen. Es geht schwer, aber es geht. Den Kopf sichere ich noch mit Sekundenkleber. Fertig sieht sie so aus.