Das optimierte Geflechtvorfach

Wie soll ein Vorfach sein?

- es soll gut abrollen
- es soll möglichst unsichtbar sein
- es soll haltbar sein
-es soll möglichst ohne Knoten sein

Geschlaufte Vorfächer haben m.E. den Nachteil, dass die Gewichtsverteilung nicht optimal ist, also muss das Gewicht (hier Monofil und UHU Kraft) durchgehend in das Vorfach integriert werden.

Folgendes Vorfach soll daher alle diese Eigenschaften in sich vereinen. Das Ergebnis wird ein knotenloses Vorfach sein mit einer durchgehenden Monofilseele und einer abgestuften Gewichtsverteilung.

Vorab: Aufgrund einiger schwierigerer Handgriffe war es mir nicht möglich, diese in befriedigender fotografischer Form festzuhalten. Ich hoffe, die Zeichnungen geben in Zusammenhang mit dem Text den Bauvorgang verständlich wieder.

Erforderliche Materialien:

Geflechtschnur, Monofil, abgestumpfte Ködernadel
UHU-Kraft verdünnt

Ausgangsbasis für ein ca. 3 m langes Vorfach ist ein 3 m langes Stück
Geflecht der Fa. Jenzi 0,75 mm (gut und billig ;-) )

Das Geflecht wird  gedanklich in das 2 m lange Stück A und das 1 m lange Stück B geteilt. An der Stelle, wo A und B sich treffen, soll die Schlaufe des Vorfachs entstehen.

An der Stelle, wo A und B sich treffen, wird mit der Ködernadel Monofil eingeführt, das man am Ende des Geflechts ca. 10 - 20 cm austreten lässt.

Mit der Ködernadel nimmt man nun das Geflecht inkl. des Monofils auf und führt es an der
 mit Pfeil bezeichneten Stelle in das Stück A ein.

Das Geflecht mit dem innen liegenden Monofil wird nun komplett durch das Stück A gezogen, welches sich aufgrund der doppelten Länge aufstaucht.
Es muss peinlich darauf geachtet werden, dass sich die Schlaufe nicht zuzieht.

Das Monofil und Stück B schauen nun aus dem gestauchten Stück A heraus.
Das austretende Monofil wird nun irgendwo festgeknotet und ca. 3 m durchgezogen. Dieser Vorgang ist der schwierigste und erfordert Fingerfertigkeit beim Hin- und Herschieben von A und B.

Nach dem Durchziehen des Monofils wird das gestauchte Stück A nach unten geschoben und das Vorfach sollte nun so aussehen:
Das Monofil wird bei der Schlaufe abgeschnitten und das Vorfach senkrecht  an der Schlaufe aufgehängt.

Nun kommt UHU Kraft ins Spiel - ein Teufelszeug und Allroundkleber, den jeder Fliegenfischer haben sollte. UHU Kraft bleibt dauerhaft flexibel und hat eine ähnliche Konsistenz wie das Coating einer Fliegenschnur (Den Tipp habe ich Klaus Schröder abgeguckt, der damit exzellente Schlaufen in Fliegenschnüren fertigt und auch Fliegenschnüre ohne sichtbaren Übergang verbindet).

UHU Kraft wird ca 1:5 mit Nitroverdünnung verdünnt und ist dadurch sehr flüssig.
Mit einer Nadel o.ä. wird das Gemisch bei der Schlaufe aufgetragen und über das ganze Geflecht verteilt. Das Gemisch zieht in das Geflecht ein, die Nitroverdünnung verdunstet und das UHU verklebt alles flexibel miteinander.
Je öfter dieses wiederholt wird, umso klarer und durchsichtiger wird das Geflecht.

Der Austritt des Monofils aus dem Geflecht:
Nach der Verklebung werden die aufgerippelten Fäden
 kurz abgeschnitten und mit einem Tropfen UHU Kraft
 unverdünnt gesichert.

So sieht der Überngang von Stück A zu Stück B aus,
  - ohne Knoten und
- sauber abgestuft.

Das Vorfach ist fertig und sollte nun eine ungefähre Länge von 2,50 m haben.
Ich knote an das Monofil einen Pitzenbauerring an und daran die Vorfachspitze.
Für andere Vorfachlängen müssen die Maße von A und B und dem
durchgehenden Monofil angepasst werden.

Viel Spaß beim Basteln !!

“Legende”